CundAincanada
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    Wie alles begann.......und wie es weiter geht !

by Anette & Christoph

 

      Alles begann, ja wie begann es eigentlich ???

2004 war das Jahr der Veränderungen, die Kinder bis auf eins waren aus dem Haus, auf der Arbeit standen ständig Neuerungen auf dem Plan und Gesundheitlich war auch nicht mehr alles ok, und somit stellte sich die Frage - war das jetzt eigentlich alles????

Irgendetwas mußte es doch noch geben um wieder zufriedener und glücklicher zu sein.

Durch puren Zufall stolperten wir im März 2005 über eine winzig kleine Anzeige im Stellenmarkt der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung in der stand:

"Canadische Tischlerei sucht Deutsche Tischler"

Nähere Auskunft erteilt:

Contempo Kitchens

Erst witzelten wir daüber, ließen unseren Phantasien freien lau fund legten das Thema dann zur Seite,denn schließlich hatten wir ja beide Arbeit und wir hatten gerade ein Haus gekauft und es komplett renoviert.Doch irgendwie ließ uns der Gedanke in den nächsten Tagen nicht mehr los und somit rief ich die angegebene Telefonnummer an, denn Fragen kostet ja schließlich nichts.Das Gespräch war sehr Informativ und wir wurden gebeten,doch unsere Bewerbung nach Canada zu mailen. Wir taten dies.. Der Gedanke in Canada zu leben und zu arbeiten wurde immer angenehmer und wir stellten uns Gedanklich schon so einiges vor. Als dann wenige Tage später das Telefon klingelte und Christoph zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen wurde, waren wir doch sehr überrascht denn dadurch wurde die Sache jetzt schon ein wenig ernster.Das Bewerbungsgespräch verlief dann sehr gut und wiederum einige Tage später bekamen wir einen Anruf aus Canade mit einem Jobangebot.Nun wurde die Sache ernst und wir wägten verschiedene Punkte ab und nach einigen Tagen und schlaflosen Nächten sagten wir zu.Uns wurde Seitens des Arbeitgebers einiges zugesichert was das Behördliche anging und ebenso was das Vertragliche später in Canada anbelangte und wir verließen uns darauf. Es wurden Bücher gekauft wie Abenteuer Canada....ist anders. und Canada Handbuch für Auswanderer und gelesen, viele verschiedene Seiten im Internet nachgeschlagen, wie z.B. der Botschaft von Canada in Berlin: www.kanada.de und das Canadische Arbeitsamt   www.hrdc.gc.ca  , ein Termin beim Raphaelswerk in Hannover gemacht ( diese bieten eine Kostenlose Beratung für Auswanderungsbereite mit vielen Tips und Hilfen, es gibt diese Stellen in fast jeder größeren Stadt) und sie sind sehr informativ. Es wurden verschieden Angebote von Übersee Speditionsfirmen eingeholt und verglichen was sich wirklich lohnt, denn meißt ist nicht die nächst erreichbare die Billigere.Alle für uns wichtigen Papiere wie Heirats und Geburtsurkunden ließen wir uns gleich in Engisch ausstellen,Reisepässe und ein Internationaler Führerschein wurde beantragt ( denn nur mit diesem und dem Kartenführerschein bekommt man in Alberta ein Auto gekauft und versichert), Führungszeugnisse und Auskunft vom Kraftfahrzeug Bundesamt(dieses gibt es ebenfalls in Englisch) wurden angefordert.

Nun begann das lange zittern und warten, denn für eine Stelle als Skilled Worker (Facharbeiter mit mindestens 3-5 Jahren Berufserfahrung - wobei man dann noch zu derjenigen Berufsgruppe gehören muß, die in Canada benötigt wird um das Ganze genehmigt zu bekommen )muß der Arbeitgeber in Canada die Stelle erst für eine vorgeschriebene Zeit in einer Tageszeitung un dann nochmal für 2-3 Wochen beim Canadischen Arbeitsamt ausschreiben, damit sichergestellt ist, das diese Stelle auch nur ausschließlich durch einen Nicht Canadier zu besetzen ist.

Inzwischen, es war Juli, haben wir dann schon die Flüge auf blauen Dunst gebucht um sicher gehen zu können noch einen günstigen Flug zu bekommen - das Warten nahm kein Ende. Dann endlich - Anfang September bekamen wir den erlösenden Anruf aus Canada - es sei alles in Ordnung, sie würden uns nun die Papiere zu faxen und wir sollten blos nichts anderes bei unserem Termin bei der Canadischen Botschaft angeben als das auf dem Papier stehende, was uns ein wenig irritierte- na ja , da? wird schon seinen Grund haben dachten wir. Als wir dann das Papier in den Händen hielten, wunderten wir uns , daß aus einem Tischlermeitser plötzlich nur ein Tischler geworden war und über so manches andere, aber nach einem erneuten Telefongespräch wurde uns gesagt : Es sei reine Formsache, alles andere würde man dann vorort in Canada regeln. Auch der immer wieder angesprochene Arbeitsvertrag sollte dann dort gemacht werden.So nun wurde es ernst,wir fuhren direkt selber nach Berlin und bekamen gleich am selben Tag noch unser Visum und konnten das alles gar nicht so richtig begreifen. Alle weiteren wichtigen Dinge , Mieter für unser Haus in Deutschland mußten gefunden werden,es wurde eine Liste erstellt, mit den Dingen die wir mitnehemen wollten, andere Sachen wurden verkauft, die Hunde mußten geimpft und gechipt werden, mein Mann löste sein Arbeitsverhältnis im gegenseitigen Einverständnis auf,der Container wurde nun richtig geordert( wir waren 3 Familien, alle den gleichen Arbeitgeber) die sich einen großen Container teilten.

Tagelanges einpacken in Papier, Pappe, Luftpolsterfolie und Umzugskisten folgte und was das schlimme daran ist, jeder Karton muß dann noch in Folie gewickelt werden- puhhhhh da geht einem schon mal die Luft aus.

Nebenbei zimmerte Christoph noch die Hundetransportkisten, schließlich sollten auch die Hunde einen angenehmen Transport haben und nicht in winzige Kisten über 10 Stunden eingefercht sein 

 

Ca 1 Woche vor unserem Aufbruch nach Canada, meldete sich Christoph`s zukünftige Chefin und erklärte uns, daß es erstmal besser sei die Hunde in Deutschland zu lassen, da der Wohnungsmarkt in Canada nicht so gut sei und das viele Canadische Hauseigentümer nicht an Leute mit Hunden vermieten wollen( das alles hörte sich im Frühjahr bei dem Bewerbungsgespräch ganz anders an _ alles kein Problem- denn davon hatten wir das eigentlich alles Abhängig gemacht). Für mich ging eine Welt Zu Grunde.Und wieder mußten wir uns etwas überlegen denn es gab ja jetzt eigentlich kein ZURÜCK mehr.Wir sprachen mit Freunden aus Deutschland, die sich bereit erklärten erstmal 2 unserer 4 Weissen Schäferhunde vorübergehend bei sich auf zu nehmen.So Leid uns das auch tat, erstmal war das der Beste Weg,damit wir nicht gleich wegen der Hunde Probleme bekamen.

Am Wochenende 14- 16.10.2005 wurde uns dann der Container zum Verladen gebracht, es war ein komisches Gefühl, als das Haus immer leerer und leerer wurde und dann noch der Gedanke- wann wird man das alles mal wieder sehen.Augen zu und durch.Nachdem auch am Samstag die Letzte Kiste verladen war und wir völlig am Ende, trafen wir uns dann mit vielen Freunden, Bekannten und Kollegen zu einer Abschiedsfeier, denn wer weiß wann oder ob man sich überhaupt noch einmal wieder sehen wird. Wir genossen den Abend und in diesen Momenten merkt man eigentlich wie schwer es einem fallen wird nicht einfach bei dem einen oder anderem mal zu Besuch zu gehen, was man , wenn man die Leute in der Nähe hat viel zu selten macht, aber wenn man dann eine Lange Distanz dazwischen sieht denkt man sich ,warum geht man eigentlich so Gleichgültig mit allem um.

Am 19.10.2005 war es dann soweit, die Nacht vor unserem Abflug haben wir nicht mehr geschlafen sondern bis in die frühen Morgenstunden noch mit unseren Kindern und Freunden verbracht die uns dann fast alle mit zum Flughafen Düsseldorf begleiteten.Es tat so weh- wochenlang vorher haben wir immer wieder diesen Gedanken verdrängt und nun gab es kein zurück mehr- was werdet IHR uns alle fehlen.

Als wie dann die Hund in der Gepäckabteilung abgeben mußten war es soweit, nur noch wenige Minuten und wir würden uns entgültig verabschieden müssen. Die Hunde nahmen das alles erstaunlicherweise ziemlich gelassen hin, obwohl, wie uns geraten keinerlei Beruhigungsmittel verabreicht wurden.

 10.00 AM :letzter Aufruf für die Maschine nach Calgary - oh weh- kein zurück- was wird uns nur erwarten- werden wir das alles aushalten- Gedanken über Gedanken und doch zu müde um das jetzt alles wirklich zu realisieren.Wir nehmen uns noch einmal alle in die Arme, Tränen laufen - blos schnell weg weil es kaum auszuhalten ist.Berrit ( unsere jüngste Tochter) hat sich bis hierher gut gehalten, Freunde von ihr sind mit zum Airport gefahren und haben ihr dann im letzten Moment noch ein Album übergeben- voll mit Bildern und Sprüchen - nun kann auch sie nicht mehr.

Als wir im Flugzeug sind, zieht sie sich ganz zurück um allein mit ihrer Trauer umzugehen- Tränen laufen-kurz darauf ist sie esrtmal eingeschlafen. Auch uns überkommt die Müdigkeit und wir versuchen ein wenig die Augen zu schließen

 

Unsere Ankunft in Calgary ist planmäßig, der Flug war gut nun müssen noch alle Formalitäten am Immigrationsschalter erledigt werden und dann wartet Canada auf uns( so dachten wir jedenfalls) und unsere Hunde natürlich.Diese sind genauso wie wir gesund und munter im Flughafengebäude eingetroffen und warten sehnlichst auf ihre Befreiung.Als auch der letzte Schritt, Veterinär erledigt ist, können zumindest sie in die Freiheit entlassen werden.Zusammen mit unserem Gepäck verlassen wir das Gebäude auf der Suche nach jemanden der uns vom Airport abholen wollte- Christoph´s Chefin- leider Vergebens

 

Wie bestellt und nicht abgeholt,sitzend auf den Transportkisten unserer Hunde, so kommen wir uns vor, plötzlich spricht uns jemand an. Ein Deutscher " Jan" und nach einigen Minuten stellt sich heraus, er arbeitet in der gleichen Firma in der Christoph auch anfangen wird, aber leider war er nicht gekommen um uns abzuholen- wie schade.Nach einer geschlagenen Stunde des Wartens steht plötzlich die neue Chefin vor uns- aber nicht wie man meinen sollte mit Herzlich Willkommen und wie war euer Flug sondern gleich mit: " Wann kannst du anfangen zu arbeiten, die Zeit drängt" Sind wir überhaupt schon angekommen oder ist das alles ein Alptraum?Das Gepäck wird schnell verstaut ebenso wie wir und die Hunde und dann ab die Post. Auf der Fahrt erklärt sie uns dann noch,daß sie leider noch keinen Wohnraum für uns gefunden haben aber das es da erstmal eine Lösung gibt, wir können erstmal bei einem zukünftigen Kollegen einziehen.Unsere Begeisterung für Canada und die Canadier kommt ins wanken - was haben wir da blos gemacht- wir hatten es zu Hause doch eigentlich sehr gut.Die Fahrt rüber nach Red Deer ist auch alles andere als schön- Canada, das Land der Wälder- wo waren diese Wälder von denen man soviel im Fernsehen sieht- "DIE MÜSSEN ALLE ABGERODET WORDEN SEIN " so stellten wir fest. Egal wo man auch hinschaut, alles nur eingezäunte braune Steppe, teils mit Farmhäusern drauf und ganz, ganz hinten am Horizont- da sieht man die Rochy Mountains.Wir beziehen unser Basement( Kellerwohnung), die wird jetzt für die nächsten Tage oder Wochen unser neues zu Hause. Wir sind einfach zu müde um uns noch lange darüber Gedanken zu machen, wir wollen einfach nur ins Bett und schlafen und mal sehen was der neue Tag so alles bringt. Als wir gerade im Bett liegen, trauen wir unseren Ohren nicht, was ist das, dieses Ohrenbetäubende Geräusch? Es ist die Heizung, wenn man überhaupt Heizung dazu sagen kann. Lüftungsschächte in den Decken oder Fußböden die Grauenvolle Geräusche verursachen und sich weder abstellen noch vernünftig regeln lassen, na dann Gute Nacht. Als wir uns so einigermaßen mit dem Geräsch der Heizung abgefunden hatten, schreckten wir das nächste mal Kerzengerade im Bett hoch : Was ist das, es hört sich an, als wenn jeden Moment ein Zug durch das Zimmer fährt und wir nur einsteigen müßten.Schlaftrunken krochen wir nochmals aus dem Bett um uns bei unseren Vermietern zu erkundigen. Diese erzählten uns, daß gleich hinter den Häusern ein Zuggleis der Trans Canada Pacific verläuft und das hier mehrmals am Tage sowie in der Nacht Züge fahren, die wenn sie sich den Orten nähern, daß heißt, schon einige Kilometer vor den Orten anfangen per Zugsignal darauf aufmerksam zu machen, da in Canada die meisten Bahnübergänge unbeschrankt seien.Na, wenns mehr nicht ist. Wir waren im letzten Jahrhundert angekommen soviel stand fest.Irgendwann holte uns der Schlaf doch ein und wir träumten wahrscheinlich von " Zurück in die Zukunft", Träume darf man ja sicherlich noch haben.

Am nächsten Morgen, etwas durchnächtigt, schmiedeten wir esrtmal einen Plan für die nächsten Tage. Wichtige Dinge mußten ja erledigt werden wie: Mit dem neuen Chef sprechen,Bankkonto eröffnen, die Social Insurance Number( kurz SIN- Arbeitsberechtigung/ Sozialversicherung) beantragen,auf dem Wohnungsmarkt schauen, dem Automarkt nicht zu vergessen, denn ohne Auto geht hier nichts und ohne eine Canadischen Führerschein, was einen Internationalen Führerschein von Deutschland voraussetzt, geht hier schon mal gar nichts, denn ohne diesen bekommt man auch nicht seinen Guten Deutschen Führerschein in eine Canadische Driver License umgeschrieben. Gott sei Dank hatten wir uns Internationale Führerscheine machen lassen.Das mit dem Bankonto und der SIN war dann ziemlich einfach, schwieriger wurde es mit der Wohnungssuche. In den meisten Anzeigen stand leider NO PETS was unserer Stimmung nicht gerade auf die Beine half und falls dann doch mal etwas in der Zeitung stand wo nichts über Hunde erwähnt wurde, na ja, ihr könnt euch nicht vorstellen was teilweise für " Wohnungen" auf dem Canadischen Wohnungsmarkt z.Z des großen Aufschwungs für viel Geld angeboten wird.

Unser neuer Chef meinte dann nur:" Wir sollten mal endlich unsere Deutschen Ansprüche lernen etwas runter zu schrauben"- wie, wie weit muß ein Mensch seine Ansprüche herunterschrauben um in Canada leben und arbeiten zu dürfen.Wir gaben nicht auf, druckten selber Wohnungssuchanzeigen und verteilten diese und wir hatten Glück."John", ein junger sehr netter Canadier hatte die Anzeige gesehen und hatte wohl Mitleid mit uns, er bot uns sein sehr neues Haus 1 1/2 Jahre zur Miete an und das mit den Hunden und  vom Preis ok.Was uns sehr erstaunte ist,"Richtige Canadier" sind wirklich sehr spontan und hilfsbereit. Er fragte uns gleich wann wir einziehen wollen und das alles kein Problem sei auf die Frage wo er denn unterkommen würde, so spontan sind Deutsche nicht.Wir waren soooo Glücklich endlich, es waren inzwischen 4 Wochen Canade vergangen,bald  wieder ein eigenes Dach über dem Kopf zu haben. Christoph ging inzwischen arbeiten, aber nicht zu dem zugesagtem und mit der Regierung vereinbartem Stundenlohn von 18 Dollar sondern für 15 Dollar/ Stunde.Und in der Firma herrschte das reine Chaos, ca 25 Angestellte (Männer sowie Frauen) mußten sich draußen auf dem Firmengelände ein DIXI-KLO teilen( wir hatten inzwischen schon Temperaturen bis - 25 Grad) ohne fließendem Wasser, keinen Aufenthaltsraum in dem man seine kurz begrenzte Pause abhalten konnte ergo man mußte seine Pause entweder in der stark verstaubten Werkstatt oder draußen abhalten ( auch bei Minusgraden), keinerlei Schutzvorichtungen an den Maschinen, keine Feuerlöscher, keine funktionierende Absaugung- nichts einfach gar nichts war vorhanden und das obwohl es in Canada auch gewisse Vorschriften hinsichtlich den Unfallverhütung und der Menschenrechte gibt. Keiner konnte das so richtig verstehen. Überstunden noch und noch waren an der Tagesordnung nur über mehr Geld bzw. wenigstens den Vereinbarten Stundenlohn darüber wollte man ungern sprechen. An wen soll man sich in solchen Fällen wenden, es gibt wenig Möglichkeiten und die Chefs sitzen nun mal am längeren Hebel, also auch da mußten wir durch.Hinzu kam, wir waren immer noch nicht wirklich Krankenversichert, er hat es einfach nicht in die Wege geleitet, ist doch egeal oder?Wir denken ungern an diese Zeit hier in Canada zurück.

Eines Tages, es war Anfang November, teilten uns die fünf anderen Deutschen ( alle mit einem Young Worker Visum) mit, das sie in den nächsten Tagen aufhören würden.Sie hatten sich in ihrer Not an den damals zuständigen Konsul von Deutschland in Edmenton gewand und hatten allesamt auf Grund der Firmenzustände ein neues Visum bekommen- wir waren entsetzt - nicht auch noch das- ganz alleine da stehen sich nicht mehr austauschen und besprechen können was man machen könne.Sie begannen dann alle zusammen in Edmenton ein einer neuen Firma aber sie ließen uns die Telefonnummer des Konsuls da, für alle Fälle und erklärten sich auch bereit uns zu helfen wenn es Not am Mann ist. das war nicht wirklich ein Trost.Was tun? Unsere Tochter Berrit, sie ging inzwischen auf ein College und lernte dort Englisch als zweite Fremdsprache,bekam immer mehr Heimweh und zog sich mehr und mehr in sich zurück.Dazu der ganze Ärger in der Firma, nicht zu wissen wie es weitergehen soll, dieses alles machte uns viel Kummer und Schlaflose Nächte.

Kurz vor Weihnachten hielten auch wir es nicht mehr aus, das ganze Betriebsklima verschlimmerte sich von Tag zu Tag, einige Canadische Angestellte verließen nach und nach die Firma, die Glücklichen, denn die konnten ja einfach gehen, die hatten kein Visum in dem man an einen Arbeitgeber gefesselt war,wir hingegen schon und es ist nicht so einfach aus diesem raus zu kommen es sei denn man hat noch genügend Geld und Kraft um sich wieder um ein neues Visum oder einen Container zu mieten und wieder nach Hause zu reisen und das ganze als Gescheitert anzusehen.Wir wendeten uns auch mit einem Brief über die Umstände an das Deutsche Konsulat in Edmenton, an die Botschaft in Berlin und bekamen Hilfe von .......aus Edmenton.Mal sehen was wir für sie machen können.Christoph bekam ein neues Job Angebot und bei dem er sich erstmal vorstellen sollte

Berrit wünschte sich nichts mehr als zu Silvester bei Ihren Freunden zu Hause verbringen zu dürfen und somit buchten wir ihr einen Flug für den 27.12.2005, vielleicht war es besser wenn wenigstens sie wieder unter fast normalen Umständen in Deutschland ist. Hier mit den ganzen Sorgen konnten wir das mit ihr auch nicht mehr auffangen.Weihnachten verbrachten wir alle zusammen mit Martin, einem ehemahligen Kollegen aus Edmenton, es war das schrecklichste Weihnachtsfest an das ich mich erinnern kann.Am 27.12. brachten wir Berrit dann zum Airport nach Calgary, ich hatte ihr zwar gesagt, daß sie es sich gut überlegen sollte wieder hierher zurück zu kommen aber insgeheim wünscht man es sich schon, aber irgendwie habe ich dann am Airport gemerkt, es wird ein Abschied für " IMMER" sie wird nicht zurück kommen und das tat so so weh.

Wir fuhren vom Airport nicht nach Hause, sondern nach Canmore zu dem Vorstellungsgespräch. es verlief sehr positiv, und auch die Firma machte einen sehr guten Eindruck- fast so wie in Deutschland. Man muß ja auch mal wieder Glück haben.

Im neuen Jahr wurde unserem Anliegen dann von mehreren Seiten Gehör geschenkt. Alle notwendigen Anträge und Unterlagen auf ein neues Work Visum wurden ausgefüllt und weitergeleitet und uns wurde zugesichert, das sich alles zum Guten wenden würde, aber es bräuchte ein wenig Geduld- damit konnten wir leben.Christoph, er ist zu ehrlich, sprach seinen Chef an, das er die Firma verlassen würde und das er ihm das sagen wollte damit er sich darauf einstellen könne.Wie dumm. Sofort wurde ihm der Posten als Foremen genommen und die übrich gebliebenen Arbeitnehmer durften so gut wie nicht mehr mit ihm sprechen. Es war für ihn einen ganz schreckliche Zeit, die wir leider so gut wie möglich überstehen mußten. Wir hatten ja schließlich noch uns und versuchten uns somit die nötige Kraft zu geben.Wir konzentrierten uns nun auf die Suche nach Häusern in Canmore, was auch nicht so einfach war denn es liegt leider nicht gleich um die Ecke.

Am 21.01.06, es ist ein Samstag, machen wir uns erneut auf nach Canmore um uns wiedr ein paar Wohnungen anzuschauen. Der Tag war zwar nicht erfolgreich aber trotzdem schön und was sollte es , wir hatten ja noch Zeit, so dachten wir jedenfalls.Als wir am Abend heim kamen, aßen wir noch gemütlich und legten uns dann auf unser Sofa um noch ein wenig Fern zu sehen und schliefen ein.Plötzlich wurde ich wach und Christoph sagte mir: Es geht mir so schlecht, ich kann nicht atmen und meine Brust tut so weh." Ich bekam Panik- was tun. Ich wählte die 911 - Emergenci-versuchte mit meinem damals noch schlechtem Englisch zu erklären was los sei, und in der Aufregung fallem einem selbst die einfachsten Wörter auch nicht mehr ein. Dazu kommt, man darf die ganze Zeit nicht vom Telefon, sie sprechen die ganze Zeit mit einem, um sicher zu gehen, daß man nicht die Nerven verliert. Ich hätte am liebsten gesagt, bewegt euren Hintern so schnell als möglich hierher aber sie hätten mich ja sowieso nicht verstanden.Kurze Zeit später trafen die Rettungssanitäter ein, sie waren sehr nett und ich war nur froh, daß ich jetzt nicht mehr ganz alleine da stand.Verdacht auf Herzinfarkt lautete die Diagnose, das hatte ich mir schon gedacht,blos das nicht ,warum nur. Christoph wurde zu Hause Not versorgt und dann mit in die Klinik genommen. Ich saß zu Hause und wußte erstmal gar nicht was ich jetzt zuerst oder zuletzt machen sollte- ich stand völlig neben mir.Gott sei Dank viel mir da noch Monika ein,sie ist auch Deutsche,lebt aber schon seit 18 Jahren hier in Canada, ich rief sie an und sie kam gleich um mit mir in die Klinik zu fahren und mir zu helfen.Nach einigen Untersuchungen in der Klinik stand Gott sei Dank fest- kein Herzinfarkt, aber viel zu hoher Blutdruck durch viel zu viel Stress und der zuständige Arzt rat Christoph nach einem Gespräch sich sofort nach einem anderen Job umzuschauen denn Cabinetmaker wären doch so gefragt hier und er hätte keine Probleme hier gleich wieder einen Job zu finden- Scherzkeks- das mit ganz einfach einen neuen Job zu finden, das wußten wir auch schon vorher, aber leider geht das mit einem neuen Visum dann nicht so schnell.Trotzdem, der Arzt sprach ihm ein absolutes Verbot aus noch einen Tag in der Firma zu arbeiten und bestellte ihn dann am nächsten Tag für weitere Untersucheungen nochmals in die Klinik. 

Nun standen wir da , kein Arbeiten- kein Geld- oh du schönes Deutschland, wie gut ist Dein Sozialsystem! Man lernt es erst zu schätzen wenn man es nicht mehr hat. Aber auch das schaffen wir sagten wir uns.

Eigentlich wurde uns zugesagt bzw. auch ein Schreiben an das WCB ( Workers Compensations Board oder auch Berufsgenossenschaft) eingereicht, da diese prüfen sollten, ob eventuell sie für den Arbeits- und Lohnausfall in bestimmter Höhe aufkommen würden, aber nach dem Schreiben an diese haben wir bis letzte Wochen nichts mehr von ihnen gehört. Wir haben die Hoffnung aufgegeben, jemals eine ersatzzahlung von ihnen zu erhalten.

Ende Januar bekamen wir Besuch von Ingo und Petra aus Deutschland und das war auch gut so, denn sie halfen uns ein wenig über die schwere Zeit hinweg. Wir unternahmen viel zusammen und konnten somit die nähere Umgebung unserer neuen Wahlheimat erkunden, denn bis Dato hatten wir von ihr noch nicht viel gesehen.Zusammen gingen wir auch auf Wohnungssuche und ,wir hatten wieder einmal ein wenig Glück.

Unser Neues Zu Hause liegt im Wildlifecorridor oben im Wald, ein kleines, schmales Haus( 4 meter breit)

 

Ist es nicht niedlich, man kann wenn man das Bedürfnis hat seinem Nachbarn die Hand reichen ,man kann es glaube ich sehen, daß zwischen den Häusern hier nicht gerade viel Platz ist.Auch wenn man es kaum vermuten wird, wir haben 3 Schlafzimmer, 3 Bäder, 1Küche und 2 Wohnzimmer- tja, das ist Canadische Bauweise, alles gut versteckt und das beste: bears, cougars,cojote,elks.....all included- wer hat das schon .

Nachdem dann so gut wie alles fest stand- mit dem neuen Arbeitgeber und auch mit dem Vermieter, zogen wir am 15.02.05 nach Canmore. Es ist das ganze Gegenteil von dem Rest Canadas ( jedenfalls von dem, was wir bisher kennnen gelernt haben) es ist ziemlich Europäisch, daß heißt, wir haben eine richtig schöne kleine Innenstadt mit kleinen Läden und Cafe`s -man kann so richtig bummeln und hier ist eigentlich immer was los.

Endlich konnten wir nach 4 Monaten ( wir hatten uns vorher nicht getraut) unsere kompletten Kisten entleeren und es uns fast so gemütlich wie zu Hause einrichten und das machte Spaß, ob ihr es glaubt oder nicht, an manche Sachen habe ich schon gar nicht mehr gedacht- Weihnachten kann nicht schöner sein.Anfang März bekamen wir aus Ottawa das neue Job Offer zu gefaxt und wir waren sehr erleichtert als wir sahen, daß dieses nun für die nächsten 2 Jahre ausgestellt war. Nun mußte noch alles nach Berlin gesendet werden- per Eilpost- und so wurde uns von Berlin zugesagt, würde dieses sofort nach eintreffen bearbeitet werden was dann auch geschah.Am 14.03.05 kam dann das neue Arbeitsvisum und nun brauchten wir nur noch über die Grenze nach Montana um das Ganze Offiziell werden zu lassen. Für die, die es nicht wissen, wenn ein neues Visum über Berlin beantragt wird, muß man mit diesem das Land verlassen und wieder einreisen, damit es Gültigkeit erlangt.Wir machten uns somit auf den Weg nach Montana das ist ca 350 km von uns entfernt. Wir starteten früh am Morgen und waren gegen 10.30 an der Grenze. Dort sagen sich wirklich Fuchs und Hase Gute Nacht- fließeneder Grenzverkehr- in den 3 Stunden die wir uns dort aufhalten mußten, passierten sage und schreibe 3 PKW´S den Grenzübergang und dann hört man immer das Wort busy ( arbeitsreich), was soll da Deutschland sagen.Wie gesagt, wir hatten den Amerikanisch/ Canadischen Grenzübergang erreicht und uns war nicht gerade wohl zumute, nachdem uns von verschiedenen Stellen über die ziemlich Aroganten Amerikanern erzählt wurde, die dich durch ihre Spiegelsonnenbrillen erst einmal begutachten, und man solle blos so ruhig wie möglich sein und das tun was diese so sagen. Wir fuhren also rüber auf die Andere Seite, vorher hatten wir noch unsere eigenen Sonnenbrillen abgesetzt um blos kein Aufsehen zu erregen. Unverhoffterweise hatten wir sehr viel Glück, die Beamten waren sehr nett, unsere Pässe wurden nachgesehen und wir wurden gefragt was wir in Amerika wollen. Wir gaben Antwort und wurden nun gebeten auf dem Parkplatz zu parken und ins Office zu kommen. Dort war ein Älterer Beamter der uns dann verständlich machte, daß es ja völliger Blödsinn sei, das Canada auf eine kurze Ausreise und wieder Einreise besteht um so ein Visum zu ändern. Er füllte kurz ein Blatt mit unseren Daten aus wünschte uns einen schönen Tag und somit konnten wir just über die Borderline und wieder zurück ins ach so schöne Canada.Wir waren gut in der Zeit als wir im busy Canada eintrafen, aber wir hatten leider Pech, denn die für uns zuständige Beamtin war gerade zum Lunch gegengen. Wir wurden gebeten ein wenig zu warten- es vergingen 1 1/2 Stunden als diese dann endlich vollgepackt mit Einkaufstüten eintraf, wir folgerten, sie muß den ganzen Wochenbedarf des gesamten Grenzbetriebes getätigt haben und konnten uns ein Lächeln nicht verkneifen. Egal, wichtig für uns war das neue Visum was wir dann auch sehr schnell ausgestellt bekamen. So nun waren wir im Besitz eines neuen Visums- alles andere konnte nur besser werden.

Vor allem aber wollen wir uns jetzt bei allen Bekannten und Freunden bedanken, die uns Mut und Durchhaltevermögen zugesprochen haben, die wenn auch vielleicht nur durch zuhören oder einen Anruf mit der Frage" Wie geht es Euch- wie läuft es denn?" geholfen haben, denn so manches mal waren wir nahe daran alles einfach abzubrechen und blos schnell weg nach Hause.

Vielen Dank sei auch der Canadischen Botschaft in Berlin ausgesprochen, die dann wirklich sehr zügig unseren neuen Antrag bearbeitet hat, dem Deutschen Konsulat in Edmenton-der Neue Konsul hilft wo er kann auch wenn ihm mal die Hände gebunden sind  und an Immigration-r-us in Edmenton die auch nach Feierabend immer noch ein Ohr für Belange offen hatten- Danke, vielen Dank.

So nun hatten wir das neue Visum in der Hand,und Christoph meldete sich umgehend bei seinem neuen Chef der in dann für den Donnerstag 16.03.05 zu seinem ersten neuen Arbeitstag einlud.Wie sagte Ernst ( er ist Schweizer) " Das wirds schonn alles gut werden" er hatte recht.

Es ging weiter hier in Canada,ich glaube das so mancher nun Nachvollziehen kann, wie es uns ging. 

Christoph fühlte sich in der neuen Firma gut aufgehoben, alle waren sehr nett im Umgang miteinander und es ging in der Firma alles ruhig von statten.

Die Wochen gingen ins Land und das hier schneller als noch in Red Deer, und der Frühling kündigte sich so langsam an.Eines Tages laß ich der Zeitung "The bears coming out"

Bären, darüber hatte ich mir bisher wirklich noch keine Gedanken gemacht und schon gar nicht hier in Canmore, die gehören doch hoch oben in die Berge,das war ein Trugschluss.Fast alles hatten wir hier inzwischen gesehen, Kojoten die sich bis an die Häuser heran wagten, Elks die in den Siedlungen nach Futter suchten, vor den Pumas wurden wir ein wenig gewarnt, gesehen haben wir aber bis heute noch keinen,Wölfe konnten wir Nachts laut heulen hören, aber die Bären ,die hatten ja bis dahin noch ihren Winterschlaf gehalten und somit wurde auch nicht über sie geredet. Und nun war es soweit,wer die Einsamkeit und Stille der Canadischen Wälder schon kennen gelernt hat, weiß wie sich das anhört. Man hört absolut nichts und das macht nicht unbedingt ein gutes Gefühl. Hinter jedem Baum oder Strauch vermutete ich nun einen Bären und jedes noch so kleine Geräusch ließ mich erschaudern.In den Tageszeitungen und auf den Morgentlichen Radiosendern wurde von Tag zu Tag mehr über sie berichtet. Man sah einen Bär hier man sah einen Bär dort- teils waren auch Schnappschüsse in den Zeitungen.Dann wurden die ersten Trails für Fußgänger gesperrt.

Hier ist nur ein winzig kleiner Ausschnitt der vielen Berichte aus unseren Lokalen Zeitungen.

 

Als ich mich mit unserem Nachbarn Paul der Bären wegen unterhielt, grinste dieser nur und meinte: " Bären seien doch gar nicht so schlimm, eure Wildschweine in Deutschland sind doch viel gefährlicher". Da soll sollte man sich doch Gedanken machen.Trotzdem, beruhigt war ich deshalb noch lange nicht, auch nicht wenn in den Zeitungen stand, make noise, take pepperspray dont walk alone in the evening and early morning hours.

Wie gesagt, jedes Geräusch gab Anlass zu Bedenken und das nicht zu wenig.

Dann laß ich in den Zeitungen und im Internet

Ganz Deutschland jagt den einen Bären Bruno und wir, hier leben so viele und die werden nicht gejagt oder höchstens ganz selten.

Und wieder vergingen Wochen oder Monate, an die Bären gewöhnt man sich so langsam oder man versucht es zumindest,man schaut nicht mehr so nach jedem Artikel wo etwas über sie in den Zeitungen steht und schließlich dauert es ja nur ein halbes Jahr bis sie sich wieder in ihre Hölen zum Winterschlaf zurück ziehen, das wird man wohl überleben, so hoffte ich jedenfalls. Gesehen haben wir hier einige Bären in diesem Sommer aber Gott sei Dank nie wenn wir zu Fuß unterwegs waren sondern immer nur aus der Sicheren Entfernung- aus dem Auto heraus.

Im April starteten Christoph und ich gemeinsam dann mit einem Englischkurs in Englisch als zweite Fremdsprache, solche Kurse werden eigentlich in fast jeder Stadt angeboten und sind, wenn man schon als Landed Immigrant da ist ,kostenlos, aber auch wenn das nicht der Fall ist, man kann sich diese Kurse hier gut leisten und hinterher bei der Steuer einreichen.Wir starteten also mit Grammatic, ganz schön schwierig, wenn die Schule schon fast 30 Jahre zurück liegt.Unsere Klasse war Multi Kulti-4 Japaner,1 Brasilianer,1Afrikaner,1Philippine und wir natürlich.Wir hatten viel Spaß in den 24 Stunden Unterricht und haben vieles neue dazu gelernt.

 

Im Mai kamen uns dann unsere Tochter Julia mit ihrem Freund und unser Sohn Andrè hier besuchen, es war seit unserer Abreise aus Deutschland das erste mal das wir uns wiedersahen. Große Freude. Wir unternahmen einige lange Touren mit ihnen verbrachten und genossen viel Zeit miteinander, kurz gesagt, wir ließen unsere Seelen einfach baumeln.

 

Leider gehen schöne Zeiten nunmal schneller vorbei als schlechte und was sind schon 3 Wochen gegenüber fast einem ganzen Jahr- nichts.Egal, wichtig war, das wir uns nach solanger Zeit endlich mal wieder sehen konnten, denn manch einer hat selbst nicht mehr dieses Glück.

Im Juni mußte ich dann für 2 Wochen nach Deutschland zurück um wichtige Dinge zu klären, aber allein der Gedanke, wie wird es und du hast bestimmt Heimweh erfreuten mich nicht. Wenn man fast 9 Monate Abstand hat, wird so manches anders.Auch wenn wir hier viele große Steine, zumindest am Anfang in den Weg gelegt bekamen, so fühlten wir uns hier doch sehr wohl, weniger Stress ob nun auf der Arbeit, im Straßenverkehr oder beim Einkaufen, denn Canadier kennen das Wort Eile nicht so recht. Wir fingen an, trotz der eingeschränkten Zeit- eigentlich nur am Wochenende denn Urlaub bekommt man wenn überhaupt schon im ersten Jahr- gerade mal 10 Tage, jede freie Minute zu genießen.Das muß man erst wieder lernen, so haben wir es jedenfalls feststellen müssen.Raus in die Natur,ob nun einfach nur an einen der vielen Lakes fahren oder auch längere Touren zu unternehmen ( mal einfach ca. 600-800 km fahren), wer in Deutschland würde das einfach mal so machen nur um etwas anderes zu sehen.Hier macht man das schon, überall gibt es Rastplätze, bestückt mit Feuerstellen zu grillen, an jeder Straße und sei sie noch so abgelegen, gibt es Campingmöglichkeiten ( für wenig Geld) und in jedem noch so kleinen Nest gibt es Motels zu übernachten und es gibt ja schließlich auch noch das Auto in dem man auch zur Not übernachten kann.Man denkt hier einfacher, das heißt viele Sachen die einem in Deutschland sehr wichtig waren sind hier nicht mehr so wichtig. Man rennt nicht dem neustem Modetrend hinterher, hier kleidet man sich bequem und wenn nötig warm,hier guckt man nicht was hat mein Nachbar so alles und kann ich mir das alles auch leisten, hier hilft man sich gegenseitig und schaut nicht weg und man kann hier auch im Schlafanzug über die Straße gehen rüber zu den Nachbarn auf einen Kaffee ohne das jemand hinter der Gardine sitzt und man dann am nächsten Tag das Dorfgespräch ist.

Der eine oder andere mag jetzt schmunzeln, ja das waren Dinge die man nun nicht unbedingt in Deutschland erwarten konnte.Dort ist immer alles schön geplant, man hat sich zu benehmen, blos nichts unüberlegtes tun um ja nicht aufzufallen.

Am 9.06.06 ging dann meine Maschine zurück nach Deutschland, das Schlimme daran war glaube ich, daß ich Christoph hier allein mit den Hunden zurück lassen mußte,oder auch das ich alleine reisen mußte, aber es ließ sich nunmal nicht umgehen.

Der Flug war gut und ich kam mitten im Getümmel- es war der erste Tag der Fußball WM in Frankfurt an. Es war Grauenvoll und ich hoffte nur, daß man mich nicht vergessen hatte abzuholen, völlig hilflos und irritiert durch die ganzen Menschenmassen- was hatte ich das in Canada vermißt .

Als ich dann endlich abgeholt wurde, unsere Maschine war fast 1 Stunde früher als erwartet in Frankfurt eingetroffen und somit mußte ich ja leiden noch warten, mußte dann schon alles ganz schnell gehen, los schnell das Parkhaus kostet soviel und wir haben nicht viel Zeit immerhin müssen wir noch gut3 1/2 Stunden Auto fahren.Allein schon aus dieser Hektik wäre ich am liebsten wieder umgedreht- blos zurück.Dann der Rückweg über die Autobahn Richtung Hannover- in Canada zählen schon 10 Autos auf dem Highway als viel- die sollten sich wirklich mal auf einer Deutschen Autobahn fortbewegen müssen, die würden staunen was viel Verkehr bedeutet. 

Die nächsten Tage waren ziemlich anstrengend, jeder wollte einen sehen,überall mußte man wieder und wieder von vorne anfangen zu erzählen, meine Termine waren da auch noch und , nicht zu vergessen, man lebt ja nicht mehr in Deutschland,man hat nicht mehr das Zu Hause, in das man sich zurück ziehen kann wenn einem danach ist, man hat auch mehr kein Auto um von A nach B zu gelangen, eigentlich hat man nichts mehr und das wird dann schon ganz bewußt. Leute verändern sich oder auch wir haben uns verändert, egal, man hat nicht mehr so die gleiche Meinung und Einstellung in vielen Bereichen.Was besonders schlimm war, das war diese Hektik, keine Zeit, schnell schnell, ich muß noch dies ich mu noch das, mir geht es schlecht, wer weiß wie es weitergehen wird, diese Regierung die machen uns kaputt, dort wieder eine Firma geschlossen der hat Konkurs angemeldet immer mehr schlechte Nachrichten und und und, nur ändern, ändern wollen viele nichts, lieber doch abwarten ob nicht Vater Staat noch was zum positiven ändern wird.

Es gibt da einen Spruch: Lieber auf Steinigen Wegen stolpern, als auf Geraden Wegen nicht von der Stelle zu kommen- wie wahr.

Nach den ersten Tagen merkte ich jedenfalls, das es mir schon wieder wesentlich schlechter ging als in all den nicht so Guten Monaten in Canada,ich konnte nicht mehr richtig schlafen, mußte wieder viel Grübeln, wurde nervös bekam auch wieder Angst.Alles Dinge die ich vor der Zeit unseres Aufbruchs schon hatte und kannte und die uns dann eigentlich dazu gebracht hatten an unserem Leben was zu ändern.Ich merkte, dies hier, das willst du nicht mehr, dir geht es in Canada wesentlich besser, jedenfalls was das Gesundheitliche anbelangt. Vielen ist das vielleicht nicht so wichtig, aber was ist man ohne Gesundheit, ohne Ausgeglichenheit, ohne Zufriedenheit. In Canada hatte ich doch so manches mal darüber nachgedacht, ob das alles so richtig war, da war die Entfernung zu den Kindern, den Eltern und zu den Freunden. Doch ich bekam Heimweh, richtig schlimmes Heimweh, das hätte ich nicht gedacht wo ich doch hier eigentlich mein zu Hauses hatte, meine Familie und Freunde. Plötzlich wurde das alles so unwichtig und ich wollte nur noch nach Hause. Ja nach Hause, ich wußte auf einmal, dein Leben möchtest du in Canada verbringen, es war richtig zu gehen. es tat gut dieses Gefühl zu haben und sich wieder auf zu Hause zu freuen.Nicht, daß mir nun meine Familie unwichtig geworden war, auch wenn sie es so ansahen, ich erklärte ihnen, ihr seit nun alle alt genug, ihr lebt euer eigenes Leben was auch gut so ist, aber mein Platz ist in Canada bei meinem Mann, dort fühl ich mich wohl, dort geht es mir gut und dort möchte ich leben.Und trotzdem kam ich mir nun vor wie eine Rabenmutter, die ihre Brut aus dem Nest wirft und sich allein überläßt.

Aber warum dürfen eigentlich nur die Kinder oder andere Eigennützig und Egoistisch handeln und denken und den Eltern wird dieses verwehrt.Warum muß man immer richtig handeln und wer kann überhaupt beurteilen was und in welchem Maß etwas richtig ist. Mein Leben lang habe ich so versucht zu funktionieren wie andere es von mir verlangt haben, ich habe mein Bestes gegeben und habe auch ganz bestimmt viel falsch gemacht, aber haben das andere nicht auch?Nein, ein schlechtes Gewissen muß ich und will ich mir nicht einreden lassen, nur weil ich nach meinem Gefühl handeln möchte. Und funktionieren wie gehabt, daß kann ich nicht mehr , es macht krank.Ich bekam Antworten wie, na so schlimm ist das doch gar nicht hier, stell dich nicht so an und reiß dich zusammen.Mein Heinweh wurde immer stärker und ich fing an die Tage bis zu meinem Abflug zu zählen, viele habe ich erst gar nicht mehr besucht weil mir das dann schon zuviel wurde, egal, sie sollen jetzt denken was sie wollen, bald bist du weg und dann haben sie uns sowieso wieder vergessen wie schon letztes Jahr ( diejenigen von denen man erwartet hätte, daß sie sich mal melden, fragten nur am Anfang wenn überhaupt nach und die wo man es am wenigsten erwartet hätte mit diesen Menschen haben wir immer noch sehr guten Kontakt) aber das ist hier die Allgemeine Feststellung bei Leuten die Ausgewandert sind.Egal, nette Menschen gibt es überall und hier besonders.

Mit der Fluggesellschaft gab es dann noch ein paar Probleme,zwar hatte ich Hin und Rückflug über sie gebucht,aber da während meines Aufenthaltes noch ein wichtiger Termin dazu kam, der sich leider nicht in meine Aufenthaltszeit schieben ließ, war ich gezwungen den Rückflug auf 2 Wochen später zu verschieben- ist ja eigentlich nicht weiter schlimm aber bei Airtransat stößt das auf Probleme. Umbuchen geht gar nicht, jedenfalls nicht wenn man schon den Hinflug hinter sich hat, man kann dann nur Stand by ( das heißt wenn noch genügend Platz in der Maschine ist) gegen eine Gebühr von 180 € mitfliegen,oder man muß nochmals Regulär einen One way Flug buchen und bezahlen kostet fast 500€ und das war mir dann doch zuviel zumal ja der komplette Flug schon einmal bezahlt worden war. Also entschloß ich mich für Stand by, was zur Folge hatte,ich wußte bis 2 Tage vor geplantem Abflug nicht ob auch genügend Platz in der Maschine ist.Samstag Mittag bekam ich das OK, genügend Plätze ich könne mich auf den Weg nach Frankfurt machen.Nichts lieber als das,leider konnte ich aber keine Platzreservierung für den ICE tätigen sondern lediglich ein Ticket lösen, aber auch das war egal.Am Sonntag Vormittag brachten mich dann Karin und Heiner nach Hannover zum Bahnhof. Der Ice kam pünktlich, nun dauerte es nicht mehr lange bis ich bei meinem Schatz in Canada bin. Also ab nach Frankfurt-ihr werdet mir fehlen.Im ICE war alles ausgebucht,ich hatte nicht gewußt, das am Wochenende soviele Menschen mit ihm reisen.2 1/4 Stunden gehen auch vorbei- das taten sie wenn auch unbequem,sitzend auf den Koffern in dem Gang wie viele andere auch.Dann der Hauptbahnhof Frankfurt-ein reges treiben- heute war das Endspiel Italien/ Frankreich.Schnell schauen wo ich hin muß und dann blos weg.Mit der S-Bahn eine Station,Ankunft Airport Frankfurt- wo muß ich jetzt blos hin, mit der Magnetschwebebahn rüber in den anderen Terminal und das ganze mit zwei großen Koffern, Rolltreppe hoch Rolltreppe runter, da hinten war was, ja der Schalter von Airtransat war erreicht, eine Endlose Schlange stand davor, die werden doch wohl nicht alle.....? Ich war Klitschnass und völlig aus der Puste aber froh,den Rettenden Anker gefunden zu haben. Als ich mein Anliegen vorbrachte, wie übrigens auch ein Älterer Herr, wurde uns gesagt: " Es tut uns leid, aber wir können Sie leider noch nicht einchecken, sie müssen noch bis 18.00 Uhr warten, wir müssen erstmal schauen, ob sich die Plätze nich noch anderweitig verkaufen lassen." Ich dachte an den Film TERMINAL und sah mich schon für noch einige Tage oder gar Wochen auf diesem Flughafen sitzen. Das kann doch wohl nicht wahr sein,sie wollen mir doch wohl etwa nicht erzählen, daß ich a) noch 3 Stunden hier mit meinen Koffern herum laufen muß und b) es könnte sein das ich nicht mit der Maschine mit komme? Wie können Sie so etwas tun,erst die Leute von weit weg anreisen lassen und dann stehen sie da vielleicht noch Übermorgen- ich will doch nur nach Hause. Kurzes Beratschlagen und dann die erlösende Antwort für mich und den Älteren Herrn, na gut , sie können schon mal einchecken, aber wir machen da eine Ausnahme. Ausnahme- typisch Deutsch dachte ich mir und bedankte mich dann recht herzlich und nett.Endlich war ich die Koffer los und hielt das Wichtigste Dokument- mein Ticket- fest in der Hand, was sollte jetzt noch passieren.Die Maschine nach Calgary sollte pünktlich starten und das Boarding verlief auch ganz reibungslos sehr gesittet nach Sitzreihen gestaffelt. In der Maschine wurde ich noch einmal gebeten den Platz zu tauschen und nun konnte es meiner Meinung nach los gehen.Die Maschine setzte sich in Gang Richtung Startbahn- das Triebwerk lief auf vollen Touren- doch plötzlich ging es aus- Stille- dann die Durchsage: " Keine Panik das haben wir gleich und das kennen wir schon, das passiert öfter mal wir werden die Triebwerke neu starten. Die hatten gut reden, von wegen keine Panik, wissen die überhaupt wie das ist wenn man sowieso Flugangst hat, aber Gott sei Dank waren wir ja noch am Boden.Die Triebwerke liefen wieder an, aber plötzlich wieder Stille-nun wäre ich doch lieber zu einem späteren Zeitpunkt geflogen. Wieder eine Durchsage: Wir haben leichte Technische Probleme und müssen zurück damit die Mechaniker an Board kommen können.Das war das Schlagwort- Technische Probleme- ich will hier raus- wer sagt uns das wenn wir in der Luft sind nichts mehr passieren kann.Aber leider durften wir nicht von Board sonst wäre ich geflüchtet.Nach ca. 1 ner Stunde war es dann soweit- Problem behoben- die Computer haben nicht miteinander sondern gegeneinander gearbeitet- nun seien sie sich aber einig- na hoffentlich bleiben sie sich auch einig dachte ich mir, mein Magen drehte sich, anderen ging es nicht unbedingt anders.

Also wieder ab zur Startbahn und dann nur beten- und ab- mir ging es einfach nur noch schlecht, in Gedanken immer und immer wieder bei den Triebwerken und den Computern die doch auch nur Menschen sind und Menschen machen nunmal auch Fehler.

9 1/2 Stunden Angst und Anspannung folgten, aber dann war auch schon Calgary unter uns, fast geschafft, viel kann ja jetzt nicht mehr passieren.Die Landung war gut und im Gebäude verlief die Abwicklung ziemlich schnell nur meine Koffer kamen nicht zu Schein- wo blieben die nur? Einige andere Fluggästen ging es nicht anders also dann mal nachfragen. Es stellte sich heraus, das wir statt auf Calgary auf Vancouver gebucht worden waren und das zwar wir ausgestiegen sind aber unsere Koffer waren weiter geflogen- toll hab ich gedacht- was hast du heute nur verbrochen, warum läuft nur alles schief.Nur noch die Papiere für die Nachforschung ausfüllen und dann blos raus hier und erstmal nicht mehr fliegen müssen.

Endlich, ich konnte mein Bärchen wieder in die Arme nehmen-das tat so gut.






Das mit den Koffern war erstmal egal, wichtig war nur wieder ZU HAUSE angekommen zu sein und das heile, wieder die endlose Weite ( jedenfalls überall da wo keine Städte sind ) wieder genießen zu können und dem Trubel entronnen zu sein.

Wieder Luft holen können, wieder Ruhe zu haben wenn man sie benötigt,wieder Freude am Leben haben,wer jetzt den Kopf schüttelt weiß nicht worum es geht,denn ich habe hier wieder Freude am Leben gefunden die längst verloren gegangen war. Die Natur betrachten und wahrnehmen können, so wie mir bei meinem Aufenthalt in Deutschland aufgefallen ist, wie aufgeräumt und sauber ( Mister Propper ) die Wälder dort sind,kein Ast liegt im Weg, denn der kann ja noch als Brennholz verwendet werden,dies alles war mir vorher nie so bewußt gewesen.Mir war da letztes Jahr kurz vor unserem Aufbruch eine Karte mit einem Spruch über den Weg gelaufen und diese hängt nun seit unserer Ankunft hier immer so das ich sie sehe. Der Spruch lautet:

  "KEIN ZURÜCK"

Die alten Pfade ausgetreten, gerade noch nicht zu tief um zu entkommen.

Erinnerungen wie Blei an den Füßen, in eine Kiste verpackt, versenkt auf den Meeresgrund.

Dem Sturm gerade noch entkommen, vor Dir ein Sonnenstrahl in der Wolkendecke.

Tausend Ideen im Kopf, tausend Gründe weiter geradeaus zu gehen.

Kein einziger, umzukehren.

Auf diese Karte schaute ich als erstes als ich Daheim war und ich wußte nun hier ist Dein Platz hier willst Du leben und keiner wird Dich umstimmen können, es war ein wunderschönes Gefühl sich jetzt sicher geworden zu sein.

Bald hieß es wieder planen denn wir erwarteten wieder Besuch, Freunde aus Braunschweig, die uns schon im Januar besucht hatten wollten jetzt nochmals im Sommer kommen um sich hinterher entscheiden zu können, ob sie es auch wagen wollen, den großen Schritt, daß hinter sich lassen und wir freuten uns schon darauf.Da ihr kleiner Sohn Chris diesmal dabei war , buchte ich im Kananaskis in der Sundance Lodge ein Trapper Zelt für ein Wochenende.

In den nächsten Tagen wurde ich viel gefragt wie es denn in Deutschland gewesen sei und ob ich nicht traurig wäre wieder hier zu sein ( oft von Canadiern) als sie mein nein vernahmen waren sie ganz erstaunt und freuten sich das es uns hier sooo gut gefiel.

Ingo,Petra und Chris kamen dann am 24.07 hier an, glücklich und zufrieden und mit ernsten Absichten, das Englisch Wörterbuch in der Tasche, zu Hause hatten sie schon mal vorsichtshalber einen Englischkurs gestartet, denn nun wollten sie ja auch mehr verstehen, auch wenn ihr Lehrer in Deutschland ein Brite war, aber diese kleinen Unterschiede die werden wir wohl hinbekommen.

Am Freitag Nachmittag starteten wir voll beladen ins Kananaskis zu unserem Abenteurewochenende inclusive kompletten Bettzeug, vollen Koffern, Lebensmitteln für die nächsten drei Wochen, man weiß ja nie, alles gut durchgeplant und bedacht wie man das eben so kennt. Dort angekommen bekamen wir mit wie ein Canadier das macht,und wir hofften nun nur, daß uns keiner sieht denn sie hätten sich wahrscheinlich doch sehr über das alles gewundert und uns ausgelacht,denn was braucht man mehr als einen Schlafsack, was zum Grillen und zu waschen. Peinlich- wir hätten mit unseren Vorräten auch einen Krieg überlebt. Nachdem alles klammheimlich im Trapperzelt verstaut war machten Petra und ich uns erst einmal auf Erkundungstour während die Männer ( Jäger und Sammler ) das zünftige Lagerfeuer in Gang brachten. Die Lodge liegt wie gesagt im Kananskis das ist Teils Indianerreservat und Teils nicht,es ist eines der großen Wildlifeparks hier in Alberta, endlose Weite hin und wieder mal ne Ranch oder eine Lodge und man kann hier stundenland wandern teil auch Auto fahren ohne jemanden anzutreffen. Hier sieht man Elche (Moose), hier laufen Grizzlys und Schwarzbären und alles andere was Canada noch zu bieten hat. Hier lag nun auch diese Lodge nicht etwa eingezäunt wie man das vielleicht in Deutschland täte, nein es ist einfach ein großes Areal Wald mitten im Kananaskis, als Centrum gibt es die Trading Station, das ist die Anmeldung und gleichzeitig bekommt man hier einiges zu essen sowie, den Kaffee, ohne den ein Canadier aufgeschmissen wäre.Seitlich der Trading Station waren die Toiletten und Duschräume, und ich machte mir nun als erstes einen Kopf darüber, daß wir ja nun auch im Dunkeln bis hierher müßten um uns zu erleichtern ( frei pinkeln steht in Canada unter Strafe ),und was einem da doch alles über den Weg laufen könnte, am liebsten wäre ich wieder nach Hause gefahren in die Obhut unserer 4 vielleicht nicht zu stabilen Wände, aber sicher vor jeglichem Getier.Als wir wieder am Zelt angekommen waren hatten unsere 3 Jäger schon die Beute erlegt und wir konnten uns nun zu unserem zünftigen Mal niederlassen. HHHhhmmmmm es schmeckte so richtig gut, das Feuer gab uns die nötige Wärme und schreckte ja auch alle Tiere ab.Wenn man sich nun vorstellt, daß vor noch nicht allzu langer Zeit, hier die Trecks mit ihren Rinderherden durch das Land zogen, ausgestattet mit einfachen Planwagen in denen geschlafen , gekocht und gewohnt wurde, eigentlich unvorstellbar, kein Luxus wie Strom, fließend Wasser, kein gemütliches Bett, man hatte so gut wie nichts- wahnsinn- das würde heute kaum noch jemand überleben.

 

Nachdem wir nun alle satt waren wurden noch alle Lebensmittel in die sicheren Autos verstaut- man weiß ja nie- lediglich die Cola und Spritedosen ließen die Männer direkt vor dem Zelt stehen mit den Worten, erstens riechen diese nicht und zweitens können wir uns nicht vorstellen das Bären diese öffnen können-so wurde es gesprochen und getan.

Ingo und Chris wurden als erste müde und verzogen sich nun in unser Zelt,dieses war ausgestattet mit 4 einzelnen Pritschen und zusätlich einem Feldbett für Chris,wir hatten lediglich eine Gaslampe als Lichtquelle und einen Gasofen falls es kalt würde, welch ein Luxus.Petra, Christoph und ich gingen nun nochmals in Pulk zu den Toiletten ausgestattet mit einer nicht allzu hellen Taschenlampe, lauschten danach noch ein wenig in die Stille und warteten dann darauf, daß das Feuer noch etwas herunter brannte, damit auch wir uns zur wohlverdienten Nachtruhe begeben konnten.

Als wir ins Zelt kamen, lag da schon ein Bär schnarchend in seinen schönsten Träumen. Na wenn das man eine ruhige Nacht wird dachten wir uns und versuchten uns so konfortabel als möglich zu betten.Einerseits war da diese unheimliche Stille und die Ungewißheit ob nicht doch ein Bär durch die Dosen vor dem Zelt angezogen würde und andererseits war da dieser Bär im Zelt, der sich auch durch rütteln nicht vom schnarchen abbringen ließ.Jeglicher Versuch in den Schlaf zu kommen wurde durch ein " leises " schnarchen unterbrochen und so beschloß ich, mich in unser Auto zu verziehen um wenigstens noch ein wenig zu Ruhe zu gelangen.Da allerdings das Auto einige Meter weiter entfernt vom Zelt stand traute ich mich nicht so recht dort alleine hin zu gehen, wer weiß ob nicht schon ein Bär in unserer Nähe nur darauf lauerte nichtsahnende Touristen zu erschrecken,so machte ich auch Christoph wach und wir maschierten durch die Nacht zum Auto.Aber auch da fühlte ich mich irgendwie nicht sicher, denn schließlich wollten wir ja nun in unserem Kühlschrank schlafen und ob das so sicher ist.Es war eine schreckliche Nacht, unbequem, kalt und wir wachten ziemlich durchnächtigt auf.Petra erzählte mir am anderen morgen, sie habe davon geträumt, daß ein Bär vor dem Zelt gesessen hätte und eine Dose nach der anderen geöffnet und getunken hätte und das Chris dann auf einem Baum, auf einem Ast geschlafen habe weil das sicherer gewesen sei.Wir mußten alle lachen und waren uns nun ziemlich sicher, wir waren nicht für das Überleben in freier Natur geschaffen.

Am nächsten Tag machten wir uns auf nach Bragg Creek- wir hatten gehört das dort ein Indianisches POW WOW stattfinden sollte und wir wollten einfach mal sehen wie es hier noch so mit den Alten Indianischen Kulturen gehand habt wird.Hoffentlich kommen wir dort rein denn wir wußten, daß nicht alle Zuschauer auch dort hineingelassen werden aber wir hatten Glück- wir fielen nicht durch die Gesichtskontrolle. Es war schon beeindruckend die Indianer in Ihren sehr Farbenprächtigen Trachten zu sehen, keiner gleichte dem anderen die Männer sahen sehr Kämpferisch gekleidet aus.Die Traditionellen Gesänge wurden gespielt.


Long time no see.

Ich musste erstmal ne schoepferische Pause einlegen   zum schreiben braucht man Lust und Zeit und an beidem mangelte es ein wenig ausserdem sagte ich mir nach einiger Zeit: Fuer wen machst du das eigentlich schaut doch eh keiner von den lieben zu Hause rein, zudemr da noch meine Schulter mit der ich auch nicht so recht was anfangen konnte.
Aber es kommen immer mal wieder emails in denen ich gebeten werde weiter zu machen und das baut dann doch ein wenig auf.
22 Monate Canada hinterlassen so einiges und sie pregen einen auf die ein oder andere Art und Weise, fuer die die noch nicht solange hier sind oder die die noch kommen werden ihr werdet es ERLEBEN.
 


 

 
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